MUSIK, DIE GäNSEHAUT ERZEUGT BEIM KONZERT „LUCIANO“ DES MGV

Hommage an Welttenor

Musik, die Gänsehaut erzeugt beim Konzert „Luciano“ des MGV

Der Männergesangverein (MGV) Drensteinfurt und seine Gäste, die drei Tenöre Johannes Groß, Ricardo Marinello und Oscar Marin sowie die Tastenvirtuosin Claudia Hirschfeld, überraschten die gut 300 Besucher in der Aula der Teamschule mit wunderbarer Musik, die Gänsehaut erzeugte.

Drensteinfurt – Das Konzert „Luciano“ war eine einzigartige Hommage an den unvergesslichen Welttenor Luciano Pavarotti (1935 bis 2007).

So hochkarätige Musik gibt es nicht jeden Tag in Drensteinfurt. Darum wunderte es nicht, dass einige der Besucher von weit hergekommen waren, um die drei Tenöre und ihre ebenso bekannte Begleiterin zu hören. Josef Klein sprach in seiner Begrüßung sogar von einem Luxusproblem: „Wie sind komplett ausverkauft.“ In gewohnt salopper Art führte der Vorsitzende des MGV durch das Programm, stellte die Künstler und Lieder vor und erzählte dazu einige Geschichten aus dem Leben Pavarottis.

Kritisch verriet Klein vor der Eröffnung des musikalischen Programms durch den MGV, dass man sich gefragt hatte, wie man sich bei so hochkarätigen Gästen präsentieren könnte. Das Ergebnis überzeugte: Ein Vergleich war nicht nötig. Mit bekannten Liedern aus Opern und Operetten erfreuten die 24 Sänger unter der Leitung von Dirigent Thomas Mayr und begleitet von Kantorin Miriam Kaduk am Klavier ihr Publikum. Ihr Eröffnungslied „Ich lade gern mir Gäste ein“ aus der Operette „Die Fledermaus“ von Johannes Strauss sprach dem MGV aus der Seele. Schon bei der Ansage des Lieds „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ aus der Operette „Der Vogelhändler“ war im Publikum begeisterte Zustimmung zu hören.

Nach der Einführung machten die Männer die Bühne frei für die Hauptacts. Johannes Groß, Ricardo Marinello und Oscar Marin eröffneten „ihren“ Abend mit dem bekannten Stück „La donna è mobile“. Jeder einzelne Tenor war für sich schon eine Sensation, gemeinsam erfüllten sie die Aula mit einer fantastischen Stimmgewalt, die Gänsehaut erzeugte. Das Publikum spendete tosenden Applaus, und Klein bemerkte anerkennend: „Was für ein Einstand.“

Noch schöner wurde der Gesang durch die fantastische Begleitung von Claudia Hirschfeld an der strahlend weißen Wersi-Orgel. Mühelos erzeugte sie die Illusion eine großen Sinfonie-Orchesters und dosierte ihre Begleitung so einfühlsam, dass sich Sänger und Instrument gegenseitig bereicherten, ohne sich zu konkurrieren.

Im Verlauf des Konzerts traten die drei Tenöre als Solisten, im Duett oder als Trio auf. Fast unvorstellbar: Die Stimmen erfüllten ohne Mikrofon und Verstärker die Aula mühelos bis zum hintersten Winkel.

Wunderbare Unterhaltung

Das Publikum erlebte von den herausragenden charismatischen Tenören nicht nur erstklassige Musik, sondern auch wunderbare Unterhaltung. Mit ansteckender Lebensfreude präsentierten sich die drei publikumsnah durch ihre Gestik, Mimik und Plaudereien.

Claudia Hirschfeld zeigte mit dem „Intermezzo sinfonico“ ihr ganzes Können. Beeindruckt hörten die Zuhörer, dass sie 2019, anlässlich des zehnten Todestages von Pavarotti, das Stück „Luciano“ komponiert und getextet hatte. Beim „International Songwriting Award“ gewann Hirschfeld damit unter 19. 000 Einsendungen den ersten Preis.

Mit „O sole mio“ verabschiedeten die drei Tenöre das Publikum, das es sich nicht nehmen ließ, schon einmal mit stehenden Ovationen ihrer Begeisterung Ausdruck zu verleihen, in die Pause.

Auch der MGV wurde nach der Pause mit Applaus begrüßt. Im zweiten Block war es der Gefangenenchor aus der Oper „Nabucco“, der am besten gefiel, aber auch die Stücke aus „Der Freischütz“ und „Hoffmanns Erzählungen“ waren gut gesungen und kamen an.

Lied von Heintje

Ricardo Marinello sprach mit dem einst von Heintje gesungenen Lied „Mamma“ in der italienischen Fassung besonders das weibliche Publikum an, das sich dem Zauber der Erinnerung wohl schwerlich entziehen konnte.

Die Liebeserklärung „Non ti Scodar di me“ (Vergissmeinnicht), gesungen von Johannes Groß für seine Frau, mit der er seit 21 Jahren glücklich verheiratet ist, berührte die Herzen. „Du bist die schönste Frau für mich“, sang er und machte damit nicht nur seine eigene Frau glücklich.

Beim „Granada“ nahm Oscar Marin das Publikum mit und begab sich unter die Zuhörer, animierte sie erfolgreich und lautstark, das „Ole“ mitzusingen.

Zugabe ein Hochgenuss

Die Zugabe, bei der MGV und die drei Tenöre gemeinsam auftraten und das „Wolgalied“ präsentierten, war ein Hochgenuss.

Dann, als schon alles vorbei war, gab es noch eine Überraschung. Aus dem Publikum sprang mit Sebastiano Lo Medico ein vierter Tenor auf die Bühne. Gemeinsam huldigten sie mit dem „Funiculì Funiculà“ noch einmal Luciano Pavarotti.

Beim obligatorischem Schlusslied „Dankeschön, sie waren bezaubernd“ stellte sich Groß wie selbstverständlich zu den Tenören des MGV, um mitzusingen.

Das dreistündige, überragende Konzert war wie im Flug vergangen. Beim Verlassen der Aula gab es ausschließlich glückliche Gesichter bei den Besuchern.

2024-04-16T20:12:59Z dg43tfdfdgfd