IST DAS DER FILM FüR DEN SOMMER? KRITIK ZU "THE FALL GUY"

Als in den letzten Monaten das Marketing für “The Fall Guy” hochgefahren wurde, versprachen sich viele Zuschauer viel. Nun ist der Film im Kino angelaufen, die ersten Besucher haben ihn sich angeschaut – konnte der Film seine Versprechen halten?

Bei “The Fall Guy” handelt es sich in gewisser Weise um einen Film im Film. Denn es geht um den Stuntman Colt Seavers (Ryan Gosling), der sich nach einem Unfall erst einmal aus dem Showbusiness zurückzieht und dann nach 18 Monaten wieder für eine ganz spezielle Mission “reaktiviert” wird. Essenziell ist seine Liebe zur Ex-Kamerafrau und nun Regisseurin Jody Moreno (Emily Blunt).

Was versprach der Trailer von “The Fall Guy”?

Die Hoffnungen auf “The Fall Guy” waren groß, immerhin punkteten die Trailer durch klugen, kurzen Schnitt und Humor. Der 127 Minuten lange Film, der ab FSK 12 freigegeben ist, hatte es insofern bereits schwer, diesen Ansprüchen gerecht zu werden.

Der Schnitt von “The Fall Guy” ist durchaus ähnlich wie im Trailer, auch wenn die Story teilweise etwas verworren ist oder auch mal stockt. Meist wird das aber mit kurz darauf folgenden Actionszenen wieder umgeworfen und das Versprechen eines Actionsfilms auch eingelöst.

Trailer zu “The Fall Guy”, Quelle: YouTube

“The Fall Guy” ist zum Großteil eine Lovestory, aber eine mit epochaler Musik

Doch der Film hat seine Probleme, vor allem bei den ellenlangen Dialogen. Einige Probleme damit mögen subjektiv sein, doch die Ladung Action wie im Trailer versprochen, ist extrem durchstochen von der Lovestory zwischen ihm – dem Stuntman Colt – und ihr – der Regisseurin Jody. Die Story des Films oder der Film, der im Film gedreht wird, fallen damit in den Hintergrund. Es entstehen so zwar einige nette Szenen, doch das ständige Hin und Her, am Anfang sogar noch richtig toxisch, hilft dem Konzept des Films nicht. Weder weiß Jody am Set, welchen Film sie hier drehen will, noch wusste Regisseur David Leitch das bei “The Fall Guy” – zumindest entsteht dieser Eindruck.

Man versucht, Gefühle und Humor im Film zu vermischen und noch etwas Action hinzuzufügen. Das ist ein wilder Mix, der vielleicht einige ansprechen kann – am Ende doch aber eher an “Argylle” erinnert, aber immerhin musikalisch ziemlich gut funktioniert. Teilweise artet der Film aber auch einfach in puren Klamauk aus.

Fazit der “The Fall Guy” Kritik – Lohnt es sich?

Immerhin: Am Ende des Films bekommen die tatsächlichen Stuntmen des Films ein paar Minuten des Abspanns, um dort einige Aufnahmen zu zeigen. In einem Film über Stuntmen hätte man sich dafür jedoch mehr Tiefe und vielleicht auch einen Platz im Film selbst gewünscht. Immer wieder fragt der Zuschauer sich nämlich auch: “Wozu muss die ganze Action eigentlich sein, wenn sich die Stuntmen dabei so extrem verletzen können?”

Doch dieses Thema wird eigentlich fast nicht aufgegriffen. Es dauert fast den ganzen Film, bis Colt Seavers einmal zugibt, dass ihm die Aufschläge durchaus wehtun. Und dann ist das Ganze auch schnell wieder vom Tisch – die Show muss ja weitergehen. Für einen Film, der die einmalige Chance gehabt hätte, eine Lanze für Stuntmen zu brechen, ist das am Ende doch schon fast armselig.

Wie das alles am Ende Sinn ergeben soll, bleibt fraglich und ungeklärt. Sicher ist nur, dass hier mehr Potenzial gewesen wäre. Gerade mit einem solchen Cast, denn Ryan Gosling stach in “Barbie” im letzten Jahr hervor und Emily Blunt in “Oppenheimer”. Doch der gewünschte Sommerhit wird “The Fall Guy” dann wohl eher doch nicht – eigentlich schade, aber dafür kommt von Universal dieses Jahr noch einiges anderes interessantes.

“The Fall Guy” ist für Actionliebhaber natürlich trotzdem eine Empfehlung. Dass hier aber viel Liebeskomödie und Actionthriller gemischt wird, dürfte nicht allen wirklich gefallen. Wer aber Unfug und Action liebt, dürfte hier einen geeigneten Film zum Anschauen vorfinden.

Bewertung: 3 von 5.

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