PARTY-STIMMUNG TROTZ 0:5-DEBAKEL

Auswärtsfahrt des „WFC 27801“ mit 150 Fans nach Leverkusen

Party-Stimmung trotz 0:5-Debakel

Mit drei Bussen war der weltgrößte Werder-Fanclub beim Auswärtsspiel in Leverkusen dabei. Trotz der Schlappe war die Stimmung bestens.

Brettorf/Leverkusen – Für den Brettorfer Werder-Fanclub „WFC 27801“ ist die alljährliche Auswärtsfahrt einer der Höhepunkte der Bundesligasaison. Bei mehr als 2 200 Mitgliedern ist im größten Fanclub des Bremer Bundesligisten der Andrang auf die Plätze naturgemäß sehr groß.

Doch mehr als die 150 von Werder gelieferten Tickets waren beim besten Willen nicht möglich. „Wir bekommen schon mehr als alle anderen Fanclubs. Diese Woche hat das Ticketcenter sogar bei uns nachgefragt, ob wir noch Karten übrig haben“, berichtete Klubpräsident Ingo Kläner vor der Abfahrt auf dem Hof Höfel in Haidhäuser. Für Vorstand und Festausschuss ist die Organisation der Auswärtsfahrten immer wieder eine logistische Herausforderung. Und die endet keineswegs mit dem Verkauf der Tickets sowie dem Chartern der Busse.

Für die mitreisenden Werder-Fans bedeutet jede Fahrt „Party pur“. Getränke und Speisen müssen in ausreichender Menge beschafft werden. Kassenwart Endro Bode erstellte sogar einen Sitzplan für die drei Reisebusse, selbstverständlich nicht ohne vorher gefragt zu haben, wer mit wem gemeinsam in einem Bus sitzen möchte. Sogar die Busse erhalten zur Kennung eigene Namen, die sich – wie so oft im „WFC 27801“ – auf bisherige Reiseerlebnisse beziehen. „Als wir vor Jahren das erste Mal mit drei Bussen gereist sind, hat sich in jedem Bus eine spezielle Auffälligkeit entwickelt. Im ersten haben sie getanzt, im zweiten wurde sehr viel Charly getrunken und im dritten Bus saß eine Gruppe, die während der gesamten Fahrt gesungen hat“, erklärte Bode auf der Rückfahrt. Seitdem gibt es einen Sänger-, einen Charly- und einen Tanzbus. Indes entwickelt sich das Partygeschehen in jedem Bus vollkommen unabhängig von der Bezeichnung. Frei nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ war für viele Teilnehmer das Spiel am Sonntag zweitrangig, zumal kaum jemand dem eigenen Team in der Partie gegen den Tabellenersten Bayer 04 Leverkusen, der gegen Werder die Meisterschaft eintüten wollte und dies auch tat, eine Chance einräumte. „Für uns ist es das einfachste Spiel überhaupt. Keiner erwartet was von uns. Wir können nur gewinnen“, äußerte sich der Fanclub-Präsident entsprechend entspannt.

Punkt 11 Uhr bewegte sich der Tross am Sonntagvormittag in Richtung Leverkusen. Im Sängerbus kam sofort Feierlaune auf. Sandra Wiechmann und Bode heizten den Fans als „Discjockeys“ mächtig ein. Und es erschallten nicht nur grün-weiße Fangesänge. Der ein oder andere Ballermann-Fetzen dröhnte ebenfalls durch die Lautsprecher.

Gelegenheit für eine kleine Stärkung und Zeit zum Austreten erhielten die Reisenden am Rasthof „Münsterland“, ehe es nonstop an den Rhein ging. Hier zeigte sich wieder einmal die Stärke des Fanclubs: Viele Hände, die halfen und im Nu die Tische aufgebaut hatten, an denen sich leckere Schnitzelburger basteln ließen. Die Fans aus den benachbarten Bussen staunten angesichts dieser Perfektion nicht schlecht.

Über die 90 Minuten in der „BayArena“, die in einer 0:5-Klatsche für die Bremer endeten, bleibt eigentlich nur zu erwähnen, dass die Fans in dem mit 30 000 Zuschauern besetzten Stadion den neuen Deutschen Meister gesehen haben. Das Debakel sollte die Feierlaune der Brettorfer auf der Rückfahrt jedoch nicht mindern. In den Bussen feierte man vergangene Werder- Triumphe und letztlich einfach sich selber. Die Sieger des Ergebnistipps wurden mit Gutscheinen belohnt. Gegen 0.30 Uhr kehrte der Tross wohlbehalten nach Haidhäuser zurück.

Von Holger Rinne

2024-04-15T18:00:48Z dg43tfdfdgfd