ANZEIGENHAUPTMEISTER NICLAS M.: ER WüRDE SOGAR SEINE EIGENE MUTTER ANZEIGEN!

Das Verfolgen von Park-Sünden: Im Leben von Niclas M. (18) aus Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt kennt es keine Grenzen. Der junge Mann machte unter dem Namen „Anzeigenhauptmeister“ in den vergangenen Wochen Deutschlandweit Schlagzeilen. Sein Hobby: Er reist mit seinem Fahrrad und der Handykamera quer durch Deutschland, meldet überall Falschparker an die Behörden – und spült so Tausende Euros in die Gemeindekassen. Für seine besondere Freizeitbeschäftigung wird er geliebt und gehasst. Er hat viele Fans, aber eben auch Feinde, die seine Aussagen immer weniger verstehen können.

Erst in der vergangenen Woche war Anzeigenhauptmeister Niclas M. in Hamburg unterwegs, kontrollierte hier Autofahrer. Dabei wurde er von Youtuber Leon Machère begleitet, der ein Video der Tour auf seinem Kanal online stellte. Er stellt dem jungen Mann aus Gräfenhainichen allerlei Fragen und manche Antworten dürften seine Gegner fassungslos machen. So will der Youtube-Star an einer Stelle der Doku von ihm wissen, ob er eigentlich auch seine eigene Mutter anzeigen würde. „Nehmen wir mal an, deine Mutter hat falsch geparkt und du siehst das. Was machst du da?“ Die Antwort kommt prompt: „Eine Anzeige erstatten.“ Das sei auch „kein Witz“, sagt er. „Denn vor dem Gesetz ist jeder gleich.“

Es sind Aussagen wie diese, mit denen Niclas M. immer wieder für Wirbel sorgt. Schon in der Reportage von Spiegel TV, mit der der selbsternannte Anzeigenhauptmeister bekannt wurde, war zu sehen, wie M. einen Falschparker aufschrieb – obwohl es sich dabei um seinen eigenen Nachbarn handelte. Wirbel sorgte auch eine Aussage von Niclas M. zu den Sanitätern, die ihn nach einem Angriff ins Krankenhaus brachten: Er habe darauf verzichtet, Rettungskräfte anzuzeigen. „Obwohl ich nur eine Handverletzung, die nicht lebensbedrohlich war, hatte, fuhren sie mit Blaulicht und missbrauchten die Nutzung der Sonder- und Wegerechte gemäß § 35 Abs. 5a StVO.“

Die Aussage gegenüber seiner Mutter ist besonders rätselhaft – schließlich scheint sie trotz des besonderen Engagements ihres Sohnes noch immer hinter Niclas M. zu stehen. In einem großen Interview mit RTL packte sie darüber aus, wie viel Angst sie schon um ihren Sohn hat. „Ich habe Angst, dass sie ihn totschlagen, weil er gar nicht mitkriegt, was er da anrichtet“, sagte die Frau, die im Interview mit dem TV-Sender anonym bleibt. Weil sie sogar Angst hat, dass in der Nacht Einbrecher kommen, schlafe sie auf dem Fußboden. „Dann hört man es besser, wenn die Leute hochkommen sollten. Dann müssen sie erst mal an mir vorbei.“

Sie wolle ihren Sohn mit aller Kraft beschützen.  „Ich weiß nicht, wo ich die Kraft hernehme, aber ich muss das tun, denn es ist mein Kind.“ Sie wolle ihn nicht beerdigen, sagt sie. Übrigens: Nur bei sich selbst würde der Anzeigenhauptmeister eine Ausnahme machen, wenn es um das Anzeigen von Ordnungswidrigkeiten geht. „Was machst du, wenn du dich erwischt, wenn du über Rot gegangen bist?“, will Youtuber Leon Machère in seiner Mini-Doku von Niclas M. wissen. Nehmen wir mal an, du hast in dem Moment geträumt. Würdest du dich dann selbst anzeigen?“ Natürlich nicht, sagt der selbsternannte Anzeigenhauptmeister. Da würde er ein Auge zudrücken. ■

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