KULTURTIPPS IM APRIL 2024: DIESE AUSSTELLUNGEN, EVENTS UND BUCHNEUHEITEN SOLLTEN SIE NICHT VERPASSEN!

Kulturtipps

Das sind die Kulturtipps für den April von AD: von Ausstellungen bis hin zu Events.

Am 20. März war der kalendarische Frühlingsbeginn. Auch in unseren Kulturtipps wird es Zeit für Frühlingsgefühle. Die kann zum Beispiel erleben, wer es sich in Berlin bei lauen Temperaturen im Biergarten eines neu eröffneten Ausfluglokals direkt an der Spree bequem macht und nebenbei den angrenzenden Art Space entdeckt. Nicht wegzudenken aus dem Berliner Frühling ist das alljährliche Gallery Weekend, das in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag feiert und überraschend viele neue Positionen zeigt.

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Diese Ausstellungen, Events und Buchneuheiten sollten Sie im April nicht verpassen

Kunst und Kultur gibt es im April aber natürlich auch außerhalb der Hauptstadt zu entdecken, zum Beispiel in München, wo uns das Designstudio Drift in der Pinakothek der Moderne mit tanzenden Blüten begeistert, oder in Wien, wo die Albertina den großen Roy Lichtenstein feiert. Hier sind die AD-Kulturtipps – lassen Sie sich inspirieren!

#1 Annäherung an ein Modewort: Wer und was ist eigentlich cool? &

„Coolness kannst du dir nicht kaufen. Cool bist du dann, wenn du ganz du selbst bist. Aber versuch ja nicht, cool zu sein – das ist extrem uncool.“ So brachte die Sache einmal Schauspieler Will Smith auf den Punkt, der, wir erinnern uns, in der Rolle des Prinzen von Bel-Air ziemlich cool daherkam. Zu finden ist das Zitat in einem neuen Coffee Table Book, das sich den komplexen Fragen widmet: Was genau bedeutet es eigentlich, cool zu sein? Geschrieben hat es der Journalist, Autor und Markenberater Michael Köckritz. Und eines sei gesagt: Sich dem Phänomen Coolness anzunähern ist gar nicht so einfach. Denn der Begriff ist zur leeren Hülse verkommen. Umso interessanter sind Köckritz’ Recherchen. Dabei nähert er sich seinem Thema, teils im Austausch mit Expert:innen, aus ganz unterschiedlichen Perspektiven: Es geht um coole Kühlschränke, um die Coolness von Marken wie Apple, Nike oder Porsche, um die Vorbildfunktion von Comic-Beagle Snoopy, um den unnachahmlichen King of Cool Steve McQueen oder um Miles Davis und die Erfindung des Cool Jazz.

#2 Hinreißend: Kunst von Drift in der Pinakothek der Moderne in München &

Im Frühjahr 2022 konnte man in Hamburg ein faszinierendes Schauspiel erleben: Im Rhythmus der Klänge eines Klavierkonzerts tanzten an einem Abend unzählige Lichtpunkte um die Elbphilharmonie. Schöpfer der Performance – die aus dreihundert Drohnen bestand und mittels ausgeklügelter Algorithmen gesteuert wurde – war das niederländische Designstudio Drift, dessen Arbeit schon im Victoria and Albert Museum, auf der Venedig Biennale oder beim Burning Man Festival zu sehen war. Wir dürfen also gespannt sein, wenn ein Werk von Drift nun auch nach München kommt. Ab dem 11. April 2024 präsentiert die Pinakothek der Moderne eine eigens für die dortige Rotunde entwickelte Installation. Sie besteht aus erleuchteten, sich bewegenden Seidenstoff-Gebilden, die an wabernde Quallen oder tanzende Blüten denken lassen. Es ist die Verschmelzung von modernster Technik mit einer oft ätherischen, von der Natur inspirierten Ästhetik, die das Werk von Drift kennzeichnet. Die Schau wird ermöglicht durch American Express und bildet den Auftakt zu einer Reihe von Events, die im Rahmen der Reihe Amex Art ON mit verschiedenen Partnern realisiert wird.

#3 Happy Birthday! 20 Jahre Gallery Weekend in Berlin

Es ist ein alljährliches Highlight im Kunstkalender: das Berliner Gallery Weekend. Vom 26. bis 28. April 2024 (ein Wochenende nach der Eröffnung der Kunstbiennale in Venedig) präsentieren die 55 teilnehmenden Galerien ein vielseitiges, hochkarätiges Programm – und illustrieren so einmal mehr die Relevanz Berlins als Standort des internationalen Kunstmarkts. Zu sehen sind sowohl arrivierte Kunstschaffende (zum Beispiel Cornelia Schleime in der Galerie Judin, Wolfgang Tillmans in der Galerie Buchholz oder Hanne Darboven und Rosemarie Trockel bei Crone) als auch eine ganze Reihe neuer Positionen (zum Beispiel Rachel Harrison in der Konrad Fischer Galerie, Haley Mellin bei Dittrich & Schlechtriem oder Pedro Cabrita Reis bei Buchmann). Geleitet wird das Gallery Weekend 2024 erstmals von der Kunsthistorikerin Antonia Ruder, ihre Vorgängerin Maike Cruse wechselte zur Art Basel.

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# 4 Pop-Art-Ikone in Wien: Die Albertina präsentiert Roy Lichtenstein &

Am 27. Oktober 2023 hätte der Maler Roy Lichtenstein seinen 100. Geburtstag gefeiert. Die Albertina in Wien zeigt anlässlich dieses Jubiläums eine eindrucksvolle Retrospektive des Pop-Art-Meisters, zu sehen bis zum 14. Juli 2024. Lichtenstein bediente sich bei Comics und Werbeinseraten, bannte beides auf die Leinwand und imitierte mit den Mitteln der Malerei die Bildsprache des Massendrucks. Es entstanden einzigartige Werke, die durch wenige grobe Striche, Primärfarben und Rasterpunkte gekennzeichnet sind. Die Konsumästhetik der Massen wird dabei kritisch gespiegelt – und zugleich in die Sphären der Kunst erhoben. Lichtenstein selbst definiert seine Arbeit und die der Pop-Art-Kollegen so: „Pop-Art basiert auf jener kommerziellen Illustration, von der wir verdorben wurden. Sie hat die Landschaft in den 1960er-Jahren stark verändert. Die reale Architektur bestand nicht mehr in Le Corbusier, sondern in Hamburgerbuden von McDonald’s. Alles Neue ging durch diesen Filter der Werbegrafik und hatte eine Wirkung, die wir einzufangen versuchten.“# 5 Auferstanden aus Ruinen: der Spreepark Art Space

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Lost Places haben bekanntlich eine sehr besondere Aura. So auch der vor rund 20 Jahren geschlossene Spreepark, ein ehemaliger Freizeitpark samt Riesenrad und Achterbahn zwischen Plänterwald und Spree im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick. Bis 2026 soll das einstige Vergnügungsareal aus Ruinen auferstehen, und zwar als Kunst- und Kulturpark des Landes Berlin; als Freiraum für alle. Wer sich vor Ort ein erstes Bild machen will, kann das im bereits eröffneten Eierhäuschen tun, dem Gebäude einer Schifferkneipe aus dem 19. Jahrhundert, das aufwendig saniert wurde und nun als Ausflugslokal, Künstlerresidenz und Ausstellungsraum dient. Zum Auftakt des neuen Spreepark Art Space präsentiert die Ausstellung „Park Einsichten“ bis zum 20. Mai 2024 ortsspezifische Arbeiten verschiedener Künstler:innen, unter ihnen – und hier sind wir besonders neugierig – eine Geruchsforscherin. Der kuriose Name Eierhäuschen rührt übrigens wohl daher, dass hier einst frische Eier an die Schiffsleute verkauft wurden.

#6 Täuschend echt? Eine erkenntnisreiche Ausstellung über Kunstfälschungen in Heidelberg &

Fälschungen seien, so Kunstkenner Hubertus Butin, „zu keiner Zeit in solchen Mengen produziert worden“ wie heute, sie hätten sich „zu einem der Hauptprobleme des internationalen Kunstbetriebs“ entwickelt – auch wenn das kaum jemand offen ausspreche. Der Kunsthistoriker Henry Keazor ist einer, der besagtes Problem nicht nur offen anspricht, sondern auch angeht. So werden Studierende am Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg, an dem er lehrt, intensiv darin geschult, gefälschte Werke von echten zu unterscheiden. In Zusammenarbeit mit dem Kurpfälzischen Museum in Heidelberg hat Keazor nun eine Ausstellung kuratiert, die auch eine breite Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert. Die Schau bietet die einzigartige Möglichkeit, gefälschte Gemälde, Zeichnungen und Drucke von Rembrandt, Picasso oder Paula Modersohn-Becker en détail – und im Abgleich mit Originalen – unter die Lupe zu nehmen; um sich so ein Bild zu machen von den Strategien gewiefter Fälscher.

#7 Abseits ausgetretener Pfade: ein Reiseführer über gehobenen Genuss und Lifestyle auf der Baleareninsel &

„Mallorca wird gerade zum internationalen cool creative lab“, sagt der gebürtige Mallorquiner und Galerist Marc Bibiloni, der in einer ausgedienten Textilfabrik nördlich von Palma seit 2021 seine La Bibi Gallery führt. Bibiloni ist nur eine von vielen Persönlichkeiten aus Kunst, Design, Architektur, Hotellerie und Gastronomie, mit denen die Journalistinnen Alexandra Kilian und Alexandra Maschewski für ihr Buch „Mallorca für Fortgeschrittene“ gesprochen haben. Liest man sich durch die einzelnen kompakten Kapitel, wird klar: Bibiloni scheint recht zu haben. Es tut sich was auf der Lieblingsinsel der Deutschen. Immer mehr kosmopolitisch orientierte Leute wollen „das spannende Erbe der Balearen mitgestalten“, wollen „altes Handwerk neu interpretieren“ und eine an Lifestyle und gehobenem Genuss orientierte Klientel begeistern. Wer Mallorca also jenseits ausgetretener Ballermann-Pfade ausgiebig erkunden will, wer sich für stillen Luxus, Natur und Nachhaltigkeit interessiert, für den bietet dieser Reiseführer genau die richtige Lektüre.

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