WEGEN NEUEM GESETZ: WER FüR FERNSEHEN KüNFTIG MEHR ZAHLEN MUSS UND WER SPART

Am 1. Juli endet das sogenannte Nebenkostenprivileg für den TV-Kabelanschluss, was bedeutet, dass rund 12 Millionen deutsche Haushalte eine Alternative für ihren Fernsehempfang benötigen. Viele Bürger werden künftig mehr für den TV-Anschluss zahlen. Einige können aber sparen.

Das Nebenkostenprivileg für den Kabelanschluss endet Mitte des Jahres, das steht schon lange fest. In vielen Häusern in Deutschland haben die Hausverwalter bereits Aushänge angebracht, die auf das Ende hinweisen. Das kann auch schon ein paar Monate früher bei Ihnen der Fall sein.

Da dann der TV-Kabelanschluss nicht mehr über die Nebenkosten abgerechnet werden darf, brauchen rund 12 Millionen Haushalte eine Alternative. Mit die wichtigste Frage für viele Menschen: Was kostet mich der TV-Anschluss künftig?

Wir stellen die Preise verschiedener Alternativen vor. Einen einheitlichen Preis für Kabel-TV über die Nebenkosten gibt es nicht, Sie können den genauen Betrag in ihrer Nebenkostenabrechnung nachschauen. Unser Beispiel-Haushalt hat in den letzten zwölf Jahren nur 3,50 Euro pro Monat für die TV-Grundversorgung gezahlt. So günstig kriegt man TV nicht mehr.

Wichtig: Sie können viele Sender auch kostenlos streamen, wobei diese Gratis-Angebote an vielen Stellen Einschränkungen haben. Aber für Minimalisten sind sie eine Option. Vor allem die Nutzer sparen ab jetzt, die in den letzten Jahren den TV-Kabelanschluss gezahlt haben, ihn aber nicht brauchen, weil sie gar nicht oder nur wenig fernsehen.

Alternative 1: Kabel-Vertrag als Einzelnutzer

Die bequemste Methode, weil man nur den Vertrag ändern muss, ist beim Kabelanbieter einen Einzelvertrag zu machen. Sie müssen dann keine Änderungen am Fernseher vornehmen, was ein Vorteil auch für viele ältere Menschen sein dürfte.

Vodafone bringt sich mit TV Connect Start für die vom Nebenkostenprivileg betroffenen Haushalte in Stellung. Die Kosten liegen bei 6,99 bis 12,99 Euro pro Monat, der Vertrag läuft zwei Jahre und kann danach monatlich gekündigt werden. Wie viel Sie genau zahlen müssen, erfahren Sie nach der Adressprüfung.

Mit im Paket gibt es 28 Sender in HD und 69 Sender in SD. Hört sich gut an, ein Blick in die Senderliste zeigt aber, dass damit die beliebten Privatsender RTL, Sat1 und Pro7 nur in SD-Auflösung zu sehen sind. HD gibt es natürlich auch, kostet aber Aufpreis.

Vodafone wirbt mit einem nahtlosen Übergang. Das bedeutet, Sie zahlen so lange über die Nebenkostenabrechnung, bis Ihr Vermieter aus dem Vertrag aussteigt. Danach greift automatisch TV Connect Start. So soll vermieden werden, dass Sie doppelt zahlen.

Auch der Kabelanbieter Pyur hat einen Basis-TV-Tarif, mit bis zu 55 TV-Sendern in HD und 79 Sendern in SD für 10 Euro pro Monat im Angebot. Aber auch hier sind RTL, Sat1 und Pro7 nur in SD-Qualität dabei. Für 12,99 Euro pro Monat gibt es die Privatsender auch in HD.

Tipp: Wer auch den Internet-Anschluss per Kabel bezieht, kann mit Kombiangeboten der Kabelanbieter sparen.

Alternative 2: Live-TV-Streaming

Für die Zielgruppe, die mit Apps kein Problem hat und ohnehin viele Filme und Serien streamt, soll Live-TV-Streaming die perfekte Alternative sein. Hier gibt es diverse Anbieter, unter anderem:

  • Waipu: Bei Waipu geht es mit dem Comfort-Paket ab 7,49 Euro pro Monat los. Dabei sind satte 201 Sender, 166 in HD, aber leider nicht RTL, Sat1 und Pro7. Die gibt es im Paket Perfect Plus, zum Preis von 12,99 Euro im Monat. Interessant ist, dass man bei Comfort zwei und bei Perfect Plus vier Streams parallel empfangen kann. Außerdem gibt es eine Aufnahmefunktion und Sie können das Live-Programm anhalten.
  • Zattoo: Der TV-Streamer Zattoo packt 207 TV-Sender, davon 188 in HD, in sein Einsteigerpaket Smart HD. Es kostet 6,49 Euro pro Monat. Hier sind die wichtigen Privatsender RTL, Sat1 und Pro7 auch in HD-Auflösung dabei. Wobei HD hier 1280 x 720 Pixel heißt, Full HD gibt es dann wieder nur im Ultimate-Paket für 13,99 Euro im Monat.
  • Magenta TV: Mit Magenta TV will auch die Telekom neue Kunden einsammeln, wer ohnehin schon einen Internet-Anschluss bei der Telekom hat, sollte sich die Kombiangebote ansehen. Ohne Internet von der Telekom ist die Auswahl an Magenta-TV-Tarifen aber auch groß, los geht es ab 10 Euro pro Monat mit dem Flex-Tarif, der insgesamt 150 HD-Sender, auch die Privaten, bietet. Kunden kriegen 50 Stunden Aufnahmespeicher und zwei parallele TV-Streams. Außerdem lassen sich dazu Netflix, Disney+ und RTL+ kombinieren.

Tipp: Nutzen Sie, falls verfügbar, den kostenlosen Testmonat und probieren Sie in Ruhe aus, ob Live-TV-Streaming für Sie passt.

Alternative 3: Empfang per Antenne

Auch der TV-Empfang per Antenne ist oft eine Alternative zum TV-Kabel. In der Mietwohnung brauchen Sie dafür eine Zimmerantenne, die Sie entsprechend ausrichten müssen, um guten Fernsehempfang zu haben. Sollte es noch eine Dachantenne geben, umso besser.

Machen Sie vorab einen Empfangs-Check für Ihre Region, dann können Sie sehen, welche Sender es gibt und wie die Signalabdeckung bei Ihnen vor Ort ist.

Für den Empfang müssen Sie einmal 20 bis 30 Euro in eine DVB-T2-Antenne investieren. Moderne Fernseher haben in der Regel einen DVB-T2-Receiver eingebaut. Prüfen Sie die Anschlüsse an Ihrem Gerät. Ist kein passender Receiver eingebaut, können Sie auch den dazukaufen.

Neben den Einmalkosten für die Hardware können noch monatliche Kosten auf Sie zukommen. Denn kostenlos empfangbar sind nur die öffentlich-rechtlichen Sender, private Programme sind verschlüsselt. Für 7,99 Euro pro Monat können Sie auch die Privatsender in HD empfangen. Alternativ können Sie auch ohne automatische Verlängerung eine Guthabenkarte für ein Jahr kaufen, das kostet 99 Euro.

Alternative 4: Sat-Fernsehen

Fernsehen per Satellit ist eine tolle Sache, aber für viele typische Kabelkunden, die eine Alternative nach dem Nebenkostenprivileg suchen, keine Option. Denn man braucht auch hier neue Hardware und die muss aufs Dach oder zumindest außen montiert werden. Viele Vermieter dürften hier nicht mitspielen.

Satellitenschüsseln gibt es schon ab rund 50 Euro, dazu kommt noch ein LNB (Low Noise Block) sowie Kabel. Wer handwerklich nicht geschickt ist, sollte sich die Sat-Anlage von einem Fachbetrieb installieren lassen.

Monatliche Kosten fallen nicht unbedingt an, wie im Kabel sind die öffentlich-rechtlichen Sender auch per Sat-Übertragung kostenlos in höherer Auflösung verfügbar. Privatsender sind dagegen nur in SD kostenlos. Wer die Privatsender in HD gucken will, zahlt wahlweise 6 Euro pro Monat oder 75 Euro pro Jahr.

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