RESTAURANTFüHRER GUIDE MICHELIN: DEUTSCHE RESTAURANTS ERHALTEN MEHR MICHELIN-STERNE ALS JE ZUVOR

Mehrwertsteuererhöhung und Fachkräftemangel schaden Gourmetrestaurants offenbar nicht. Allein 32 Restaurants haben erstmals einen Michelin-Stern erhalten. 340 bekamen eine Auszeichnung.

Neuer Rekord in harten Zeiten: Der französische Restaurantführer Guide Michelin hat am Dienstagabend seine 50. Ausgabe für Deutschland vorgestellt. Dabei erhielten mit 340 Restaurants mehr Betriebe einen oder mehr Sterne als je zuvor. Die Michelin-Sterne gelten als höchste Auszeichnung in der Gastronomie.

Diese Höchstzahl steht im Kontrast zu den großen Schwierigkeiten, die die Branche auch nach Corona zu bewältigen hat. Ausbleibende Gäste infolge gestiegener Preise, die Rückkehr zur normalen Mehrwertsteuer und Fachkräftemangel plagen die Betreiber.

An der Spitze hat sich wenig geändert. Erstmals mit drei Sternen wurde das Restaurant Es:senz in Grassau im Chiemgau ausgezeichnet. Über erstmals zwei Michelin-Sterne können sich drei Restaurants freuen, und stolze 32 Restaurants bekamen zum ersten Mal überhaupt einen Michelin-Stern verliehen.

An der positiven Bilanz der Restaurantkritiker ändert nichts daran, dass sich unter den neuen „Einsternern“ auch bekannte Köche befinden, die den Standort wechselten oder ihren Betrieb umwandelten wie etwa Vincent Moissonnier, der sein gleichnamiges Restaurant in Köln nun als Bistro führt, das tagsüber und nicht länger abends geöffnet hat.

Die >> Liste der Restaurants ist trotz einiger Streichungen länger als je zuvor.

Gwendal Poullennec ist Internationaler Direktor des Guide Michelin und angesichts des erneuten Rekords voll des Lobs über die hiesige Gastronomiebranche: „Ihrer Ausdauer, ihrem Ideenreichtum und ihrem unermüdlichen Tatendrang ist es zu verdanken, dass die Gastronomie überall im Land nach wie vor ein beständig hohes Niveau zeigt.“

Mehr grüne Sterne dank Nachhaltigkeit

Seit 2020 werden auch Restaurants ausgezeichnet, die sich um Nachhaltigkeit, Regionalität und Ressourcenschonung bemühen. Zehn Betriebe sind dazugekommen, sodass nun 77 diese Auszeichnung bekommen haben.

Zu den Köchen, die einen neuen Stern und auch einen grünen Stern erhalten haben, gehört der Düsseldorfer Lukas Jakobi. Er hat sein erstes Restaurant überhaupt erst im Oktober 2023 eröffnet. Dass die Tester seine Arbeit so schnell würdigen, ist für die französische Publikation zwar nicht mehr so selten wie noch vor einer Dekade, aber dennoch nicht die Regel.

Den Sprung von der Eröffnung zu gleich zwei Sternen schaffte das Münchener Restaurant Komu, auch das ist in der Historie des Gastronomieführers die Ausnahme. Darüber hinaus wurden drei Awards verliehen. Den Mentor Chef Award erhält Sven Elverfeld für seine Verdienste um die Ausbildung zahlreicher Köche in seinem mit drei Michelin-Sternen dekorierten Restaurant Aqua in Wolfsburg.

Der Sommelier Stéphane Gass erhält die Auszeichnung für sein fundiertes Wissen, den Young Chef Award erhält Cédric Staudenmayer mit seinem Restaurant Cédric in Weinstadt.

Erstpublikation: 26.03.2024, 20:51 Uhr.

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